Freitag, 26. September 2014

Port Elliot - Naracoorte

 Schon früh war ich unter der Dusche und machte mir anschließend Frühstück. Daniel, der Radfahrer und vorübergehend der Mann für alles im YHA, erzählte mir noch einiges über seine Reise und seine weiteren Pläne. Nach dem Packen machte ich erst noch einen Spaziergang am Meer, wo aber weder Wale noch Robben oder gar die Schlangen auftauchten, vor denen dort extra gewarnt wurde. Dann ging es los, zunächst Richtung Goolwa, ebensfalls einem Badeort. Weiter nach Strathalbyn und dann am riesigen Lake Alexandrina vorbei nach Wellington. Dort gab es eine kostenlose Fähre über den Murray River.
Zusammen mit seinem größten Nebenfluss, dem Darling River, bildet der Murray River mit ingesamt 3782 km Länge das viertgrößte Fluss-System der Erde. Er entspringt in Australiens Osten und sammelt auf seinem Weg durch New South Wales und South Australia das Wasser seiner vielen Nebenflüsse. Auf 3200 km ist der Murray schiffbar, 350 Vogel- und 28 Fisch-Arten leben in und an ihm. Durch viel zu starke Wasserentnahme ist das ganze Ökosystem jedoch stark gefährdet. Im Mündungsbereich liegt der Wasserspiegel bereits unter der Meereshöhe, so dass dieses Gebiet stark versalzt und Flora und Fauna stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die nun folgende Landschaft am Lake Alexandrina und später auch am Lake Albert erinnert stark an die Camargue. Meningie gilt als Spot für Windsurfer, heute waren aber keine zu sehen. Am Coorong NP vorbei ging es dann immer weiter nach Kingston SA, der selbsternannten Metropole des Hummerfangs. Zwischendurch sah ich die ersten toten Wombats an der Strasse liegen, die ich mir gar nicht so groß vorgestellt hatte. Während es schon morgens grau und wolkenverhangen war, zeigte sich am Nachmittag schon öfter mal der blaue Himmel. Und auch ein Tannenbaum-Skunk wollte noch einmal fotografiert werden.

In Kingston SA las ich mir noch einmal den Reiseführer durch und fand dabei ein Backpackers in Naracoorte, etwa 1 Stunde entfernt. Um 17 Uhr war dort, das Backpackers war auch im Navi verzeichnet, aber es gab es einfach nicht mehr. Anscheinend hat sich der Standort nicht gelohnt, obwohl es hier Tropfsteinhöhlen und ein 350000 Jahre altes Fossilienlager gibt. Was tun? Im Booking.com hatte ich ja gestern schon gesehen, dass es nicht viele preiswerte Möglichkeiten gibt, und es war ja auch schon ziemlich spät. Also fuhr ich auf den BIG4-Campingplatz und fragte nach einer Cabin. 86 Dollar waren mir aber zuviel, da nahm ich doch lieber einen Campingplatz ohne Strom. Beim Preis bin ich fast umgefallen, 34 Dollar wollte er haben. Ich habe schon überlegt, wieder abzuziehen und mich irgendwo hin zustellen, aber letztlich blieb ich doch. Zuerst gab es eine warme Nudelsuppe, die tat schon echt gut. Die Nacht im Auto werde ich auch noch überstehen. Aber ärgerlich finde ich es schon, hier 34 Dollar und ein Stück Wiese zum Hinstellen, in der Nacht zuvor für 40 Dollar eine perfekte Küche, ein kuscheliges Bett mit Heizung im Zimmer, das Kaminfeuer brannte und ich hatte Internetempfang.

Strand Port Elliot

Spaziergang am Meer bei Port Elliot

die Fähre über den Murray River

Pelikane in Meningie

Coorong NP

totgefahrener Wombat

Tannenzapfen-Skunk

schaut mal den kleinen Menschen links an

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