Montag, 15. September 2014

Flinders NP - Clare Valley - Adelaide

 Diese Nacht hatte ich unter der Decke noch ein T-Shirt, einen Pullover und die Jack-Wolfskin-Jacke zusätzlich zur Jeans an, um nicht zu frieren. Morgens kam ich noch ins Gespräch mit den Nachbarn. Sie sind Holländer, aber leben schon seit 28 Jahren in Australien. Obwohl sie jedes Jahr lange auf Reise gehen, kennen sie nach eigener Aussage erst ein Viertel des Landes! Dann ging es für mich los, zunächst nur einige Kilometer bis zu einem Fußmarsch zum Arkaroo Rock. Dort gab es wieder Zeichnungen der Hill People, wie die Aborigines hier heißen, aber nicht mit denen im Kakadu NP zu vergleichen. Dann ging es weiter über Hawker, Orroroo und Jamestown nach Clare, einem der beiden Hauptweinanbaugebiete Australiens. Hier muss mein Sohn irgendwo gearbeitet haben, als er damals zum Work & Travel in Australien war. Die Landschaft ist mit unserer zu vergleichen, die Rapsfelder blühten gerade leuchtend gelb, einzelne Büsche auch, das Frühjahr hat gerade begonnen. Neben Schafen gibt es viele Rinder, und die ganzen Weideflächen sind alle ein paar Nummern größer als bei uns. Einzig die Emus und die immer noch zahlreichen Echsen sowie die toten Känguruhs an der Strasse sieht man bei uns nicht.
Die meisten kleinen Orte bestanden aus nicht viel mehr als einer Kirche, einer am Sonntag geschlossenen Tankstelle und ein paar Häusern. Clare dagegen ist um einiges größer, hat sogar einen Woolworth und eine Einkaufsstrasse mit durchaus ansprechenden Geschäften. Es gibt einige B & B Unterkünfte, aber ich bin zum letzten Mal auf den Campingplatz gefahren und habe mir noch einmal selbst gekocht. Mal sehen, was nach Adelaide kommt. Der Platz ist recht idyllisch unter großen Bäumen, auf denen die Papageien herumturnen, und im Wasser hinter mir sorgen die Frösche für Geräuschkulisse. Es sind jetzt noch 130 km bis Adelaide, das dürfte kaum noch ein Problem geben. Da habe ich dann endlich wieder Internet und kann den Blog mal wieder füllen.

Rock Arkaroo

Akurra Adnya


die Felszeichnungen am Arkaroo Rock

die Kirche gibt es in jedem noch so kleinen Ort

das übliche Einfamilienhaus

irgendwo müssen die guten Steaks ja herkommen

Frühling - die Rapsfelder sind leuchtend gelb

Weinanbau im Clare Valley

mein super Platz in Clare

... unter diesen Bäumen
Am letzten Tag habe ich glatt verschlafen. Nicht nur die andern Camper machten wenig Geräusche, auch die Sonne ließ sich zum ersten Mal seit langer Zeit nicht blicken. Ich warf wieder die Gasflammen als Heizung an und räumte schon mal zusammen. Doch eine ganze Menge, was ich da zukünftig selbst schleppen muss! Gegen 10 Uhr ging es auf die letzte Etappe mit etwas Nieseln und viel Wind. Bis Auburn zogen sich noch die Weinberge entlang der Strasse, dann merkte man schon langsam die kommende Großstadt. Zwischendurch fuhr ich noch einmal zum Meer und machte mir Mittagessen.
Apollo lag wie immer ziemlich weit draußen, aber dank Navi fand ich es sofort. Noch einmal vollgetankt, dann räumte ich alles raus, gab ein Buch in die Büchersammlung und erkundigte mich nach dem Bus in die City. Wie immer waren die Mitarbeiter von Apollo sehr nett, aber genauso wie in Alice Springs fanden sie keine Möglichkeit, mir noch ein weiteres Fahrzeug für die nächsten Tage zu geben. In South Australia sind genauso wie in Victoria gerade Schulferien, da ist alles ausgebucht. Wäre mir wahrscheinlich sowieso zu teuer gewesen, aber der Verzicht auf das Auto, in das man einfach alles reinwerfen kann und womit man jederzeit anhalten kann, das fällt mir schon schwer. Dafür habe ich mir für 3 Tage ein Luxus-4 Sterne-Hotel in Adelaide gebucht, um mal wieder richtig Komfort genießen zu können. Übrigens, die Buslinie 150 fährt von Apollo in die City, Kostenpunkt 3,20 Dollar und ein paar Meter laufen. Heute mache ich erst mal frei, Besichtigungen gibt es dann morgen wieder bei hoffentlich schönerem Wetter. Auf den ersten Blick gibt sich die 1,2 Millionen-Stadt jedenfalls recht sympathisch.

auf dem Weg nach Adelaide nur noch Schafe

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